Wo können Obdachlose im Markt Aidenbach untergebracht werden? Mit dieser Frage hat sich der Gemeinderat in seiner Sitzung am Dienstag, 23.06.2020 befasst. Bürgermeister Karl Obermeier schlug vor, zu diesem Zweck Container im Gewerbegebiet aufzustellen. "Irgendwo müssen die Obdachlosen hin", so Obermeier.
Ganz anderer Meinung ist aber Karl Heinz Forster. 80-100 Meter entfernt von der geplanten Ringstraße. Abseits jeglicher möglichen Hilfe sollte mal ein ein Notfall notwendig sein. Abgestempelt, ja fast abgeschoben. "Das darf nicht sein!" so Forster. Das Problem mit den Obdachlosen ist eine gesellschaftliche Aufgabe, die wir gemeinsam und sozial lösen müssen. Der Markt kauft Gebäulichkeiten um diese dann abzureißen und das Ortsbild zu verschönern. Gleichzeitig werden Mitbürger in Container ins Gewerbegebiet verlagert. Das ist der falsche Weg. Obdachlose, ob selbst- oder unverschuldet, müssen in der Gemeinschaft und durch ein normales Umfeld; unauffällig leben können. In der Sitzung erwähnte Forster auch die "soziale Kontrolle", die er als Schutz der betroffenen vor Übergriffen, bei Gefahren und Hilflosigkeit etc. meinte. Diese Sicherheit sei grundsätzlich im Gewerbegebiet, insbesondere an Wochenenden und in der Nacht dort nicht gewährleistet. Weiter habe das Verwaltungsgericht München erst im November 2019 eine ähnliche Situation als "gebietsunverträglich" zum Schutze der Obdachlosen eingestuft.
Leider hat nach einer kurzen Diskussion der Aidenbacher Marktrat mit 12:3 Stimmen für eine mögliche Unterbringung der Obdachlosen in Container im Gewerbegebiet zugestimmt. Der Passus ist Bestandteil für den Beschluss zum Bau der geplanten Ringstraße gewesen. Lediglich Josef Krempl (FDP) und Evi Pöppl (Grüne) vertraten die gleiche Ansicht wie Karl Heinz Forster. Die abgegebenen NEIN-Stimmen der 3 Markträte ist nicht gegen die geplante Straße einzustufen.